Türkei für globale Investoren weiter interessant

Für die Türkei als Investitionsstandort sprechen weiter die zentrale Lage, ihre demographische Entwicklung, qualifizierte Arbeitskräfte und ein großer Binnenmarkt. Nach Angaben des Wirtschaftsministe - riums sind in den vergangenen 10 Jahren Investitionen in Höhe von 142 Mrd. USD ins Land geflossen.

Türkei für globale Investoren weiter interessant

Der globale Wettbewerb um Investitionskapital wird hart geführt. Gelockt wird mit Steuererleichterungen, unentgeltlichem Bauland oder Betriebsanlagen und anderen Vergünstigungen. Seit Jahren bemüht sich die Türkei mit viel Engagement um Auslandskapital; außer ihren geographischen und demographischen Vorzügen bietet das Land attraktive steuerliche und wirtschaftliche Anreize.

Die Türkei hat sich in den vergangen Jahren wirtschaftlich stark entwickelt, tritt für eine freie Marktwirtschaft ein und ist dem EU-Abkommen zur Zollunion beigetreten. Dazu kommt neben einer jungen Bevölkerung und konkurrenzfähigen, gut ausgebildeten Arbeitskräfte seit 2012 ein neues System von Investitionsanreizen.

Stabiles Wirtschaftswachstum stärkt die Position unter den OECD-Ländern

In den 10 Jahren von 2002 bis 2012 hat die Türkei ihr Bruttosozialprodukt (BSP) von 231 Mrd. USD auf 820 Mrd. USD mehr als verdreifacht und in Zeiten, die in vielen Industrienationen durch Rezession gekennzeichnet waren, eine durchschnittliche Wachstumsrate von 5,1% erreicht. Der OECD-Bericht zum Wirtschaftsausblick bescheinigt der Türkei, die global an 16. Stelle unter den führenden Industrienationen steht, nicht von ungefähr Zukunftspotenzial, denn sie ist die am schnellsten wachsende Wirtschaft unter den OECDLändern. Ihre Exporte sind im vergangenen Jahrzehnt ebenfalls stark gestiegen und stehen bei 152 Mrd. USD (+245%). Wichtige Ausfuhrgüter sind Fertigkleidung und Industrieprodukte von internationalem Ansehen.

Junge Bevölkerung und qualifizierte Arbeitskräfte

Das Statistikamt der Türkei (TÜIK) gibt die Gesamtbevölkerung mit etwa 77 Mio. an, von denen die Hälfte jünger als 30,4 Jahre alt ist. Über 28 Mio. Menschen nehmen am Erwerbsleben teil und jedes Jahr kommen weitere 700.000 Oberschulabgänger und 610.000 Universitätsabsolventen hinzu. Die gegenwärtigen Arbeitskräfte durchlaufen außerdem im Rahmen der EU-Harmonisierung Zertifikatsprogramme zur beruflichen Fortbildung.

Privatisierungen werden fortgesetzt, Großinvestitionen sind auf dem Weg

Die Einnahmen der Privatisierungsverwaltung zwischen 1985- 2012 beliefen sich auf 46 Mrd. USD. Im Jahr 2013 wurde mit 12,5 Mrd. USD ein Jahresrekord verzeichnet. Zum Ende des III. Quartals 2014 standen eine Reihe von öffentlichen Unternehmen zum Verkauf an, darunter die Halkbank (67 Mio. USD Aktiva und über 14.000 Mitarbeiter) und regionale Stromverteilerfirmen, die zum staatlichen Stromerzeuger TEAŞ gehören. Auch der Erdgasverteiler der 14-Millionen-Metropole Istanbul, IGDAŞ, soll privatisiert werden. Oberbürgermeister Kadir Topbaş umwirbt im Ausland bereits potenzielle Investoren. Neben dem Verkauf von Staatsfirmen stehen Großprojekte insbesondere in den Bereichen Energie und Transport an.

Das neue Investitionsförderungsregime von 2012

Das neue System von Förderungsanreizen hat sich positiv auf den Zustrom von Auslandskapital (FDI) ausgewirkt. Zum neuen Regime gehören Steuerbefreiungen, Unterstützungen zu den Sozialversicherungsbeiträgen sowie Steuervorteile und die Zuweisung von Grundstücken bei Investitionen in Technologiegebiete, Industrieansiedlungen und Freihandelszonen. Damit sollen Investitionen in F&E sowie regionale, strategische und Großinvestitionen zur Verringerung der Importabhängigkeit gefördert werden.

142 Mrd. USD FDI seit 2003

Auf einer Sitzung der Koordinationsrates zur Verbesserung des Investitionsklimas (YOIKK) gab Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci Zahlen zum FDI bekannt: 14,6 Mrd. USD in den Jahren 1984-2002 und fast zehnmal mehr, 142 Mrd. USD, seit 2003. Die Entwicklungen des Landes haben nach Aussage des Ministers auch Eingang in den Bericht der UNO- Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD) gefunden. Danach ist die Türkei 2013 in der FDI-Rangliste um 2 Plätze auf den 22. Platz aufgerückt. Unter den Schwellenländern nimmt das Land den 11. Rang ein (verbessert um 3 Plätze). Der Minister kündigte weitere Verbesserungen für die nächste Zukunft an.

Dank ihrer geographischen Lage ist die Türkei ein Sprungbrett in die Länder des Mittleren Osten, des Balkan, Nordafrikas, der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten und in die Turkrepubliken Zentralasiens. Solange das Land seinen stabilen Kurs weiter verfolgt, wird es nicht an Attraktivität für ausländische Direktinvestitionen verlieren.(Übersetzung: Dr. Uwe Fiedeldei)