Internationale Hersteller von medizinisch-technischen Ausrüstungen haben allgemein gute Chancen, in der Türkei ins Geschäft zu kommen. Die zahlreichen Auf- und Ausbauprojekte türkischer Krankenhausunternehmen sind mit einem hohen Bedarf an Geräten, Apparaten und Instrumenten verbunden, die zum großen Teil importiert werden müssen. Auch das Gesundheitsministerium forciert seine Investitionen. Starke Nachfrageimpulse für den Markt für Gesundheitsdienste kommen außerdem vom expandierenden Gesundheitstourismus.

Die türkische Gesundheitswirtschaft ist in den zurückliegenden Jahren zu einem bedeutenden Wachstumssektor aufgestiegen. Während private Krankenhausketten und andere private Projektträger ihr Leistungsangebot laufend ausbauen, investiert das Gesundheitsministerium in die Modernisierung bestehender Einrichtungen und errichtet in Partnerschaft mit privaten Investoren sogenannte Stadtkrankenhäuser, die im Rahmen der öffentlich-privaten Zusammenarbeit von privaten Investoren aufgebaut beziehungsweise ausgestattet und anschließend an staatliche Betreiber vermietet werden.

Die steigende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleitungen bei steigenden Einkommen und wachsendem Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung bilden dabei die Grundlage für den expandierenden Gesundheitsmarkt. Unterstützung erhält diese Entwicklung von der Verbesserung des Krankenversicherungssystems und der staatlichen Leistungen, so dass immer mehr Menschen in den Genuss von ärztlichen Behandlungen kommen und Krankenhausleistungen beanspruchen können. Die Gesundheitsausgaben befinden sich im stetigen Anstieg.

Sie erreichten nach den zuletzt verfügbaren offiziellen Zahlen des Statistikamtes TÜIK (Türkiye Istatistik Kurumu; www.tuik.gov.tr) im Jahr 2013 eine Höhe von insgesamt 84,4 Mrd. Türkische Lira (1 Euro = 2,75 TL). Davon entfielen 66,2 Mrd. TL auf den Staats- und 18,2 Mrd. TL auf den Privatsektor. Von der gesamten Ausgabensumme betrafen 79,8 Mrd. TL laufende Ausgaben und 4,6 Mrd. TL Investitionen. Der Anteil der Krankenhausausgaben innerhalb der laufenden Ausgaben wurde mit 41,8 Mrd. TL angegeben. Der Anteil der gesamten Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug 5,4%. Die durchschnittlichen Gesundheitsausgaben pro Einwohner beliefen sich auf 1.110 TL.

Infolge der zunehmenden Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen und der vielfältigen Projekttätigkeit entsteht erheblicher Bedarf an Krankenhausausstattungen sowie medizinischtechnischen Geräten, Apparaten und Instrumenten für die Diagnose und Behandlung. Gleichzeitig werden moderne Krankenhausmanagementsysteme benötigt, um einen rationalen Betrieb der Einrichtungen zu gewährleisten. Im Zusammenhang mit den Projekten ergeben sich für internationale Anbieter von Medizintechnik interessante Liefer- und Kooperationschancen.
Necip C. Bağoğlu
Germany Trade & Invest, Istanbul
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