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Die Daten des Bundesamt für Statistik zeigen, dass insbesondere öffentliche Ausgaben und der private Konsum sich positiv auf die Wachstumsrate ausgewirkt haben. Im III. Quartal stiegen die Ausgaben der Privathaushalte um 0,7% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs zu, während die öffentlichen Haushalte um 0,6% zulegten.
Die deutsche Wirtschaft ist damit knapp einer Rezession – definiert als zwei aufeinanderfolgende Quartale mit negativem BSP-Wachstum – entkommen, denn das II. Quartal wurde mit -0,1% abgeschlossen. Im III. Quartal 2014 legte die Wirtschaft 1,2% gegenüber dem Vorjahr zu.(Übersetzung: Dr. Uwe Fiedeldei)
Im Oktober sind die Exporte gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs um 6,7% auf 12,598 Mrd. USD gestiegen (TIM – Exporteursrat der Türkei) und erreichten damit einen historischen Höchstwert für diesen Monat seit Gründung der Republik Türkei. Den größten Beitrag zu diesem Rekordwert leistete die Automobilindustrie mit 1,713 Mrd. USD, gefolgt von der Chemieindustrie mit 1,508 Mrd. USD und der Bekleidungsindustrie mit 1,503 Mrd. USD, die fast gleichauf lagen. Die meisten Güter gingen im Oktober nach Deutschland (1,25 Mrd. USD).(Übersetzung: Dr. Uwe Fiedeldei)
Die gegenwärtig installierte Leistung von 55 GW soll bis 2023 verdoppelt werden. Dies erfordert Investitionen in Stormerzeugungsanlagen von 10 Mrd. USD jährlich. Daraus errechnet sich ein Investitionsbedarf in der Größenordnung von 120-130 Mrd. USD bis zum 100. Jahrestag der Gründung der Republik im Jahr 2023.
Im Bereich der erneuerbaren Energien werden in den kommenden Jahren große Investitionen erwartet, insbesondere in Solar-, Wind- und hydroelektrische Energie. Für 1,1 GW der 4,0 GW Windenergiekapazität wurde eine Erzeugerlizenz ausgestellt. Die Türkei importiert gegenwärtig 90% ihres Energiebedarfs in Form von fossilen Brennstoffen. Das rasche Wirtschaftswachstum und der Anstieg beim Pro-Kopfeinkommen erhöhen die Energienachfrage um 6,3% jährlich. (Übersetzung: Dr. Uwe Fiedeldei)
Stahl dient vielen Industrien als Grundstoff und ist deshalb auch für die Türkei von strategischer Bedeutung. Das Land ist bei der Stahlproduktion weltweit die Nr. 8 und in Europa – nach Deutschland – die Nr. 2. Die Regierung hat die Einfuhrzölle auf Stahl aus der EU und Ländern ohne Freihandelsabkommen erhöht, um den wirtschaftlichen Druck auf die einheimische Stahlindustrie zu verringern.
Auf dem Papier steht die Türkei bei Stahl gut da, allerdings haben die Unruhen im Mittleren Osten und der Ukraine Spuren hinterlassen. Der Absatz in diese benachbarten Krisenländer ging bereits z.T. dramatisch zurück und die Produktion musste eingeschränkt werden. Sorgen bereiten auch Importe aus China. Die Regierung hat schließlich dem Verlangen der heimischen Stahlindustrie nachgegeben und am 18. Oktober 2014 ein Gesetz zur Anhebung der Importzölle auf ein Niveau von 30-40% erlassen. Betroffen sind Einfuhren aus der EU und Ländern ohne Freihandelsabkommen. Die Regelung sieht eine Anhebung der Zölle auf kohlenstoffhaltigen Bewehrungsstahl um 12% auf 30- 40%, auf kohlenstoffhaltigen Baustahl und Stahlstangen um 15% auf 30-40% und auf Bor legierten Bewehrungsstahl um 3% auf 40% vor. Auf Walzstahlstangen, die bisher zollfrei eingeführt werden konnten, werden zukünftig 30% Zoll erhoben.
Die Verteuerung der Einfuhren wurde von den Stahlproduzenten begrüßt. Um die Auswirkungen abzuschätzen, ist es allerdings noch zu früh. Dr. Veysel Yayan, Generalsekretär des Stahlverband der Türkei (TÇÜD), äußerte sich zufrieden zur Neuregelung. Darin kommt nach seiner Ansicht die strategische Bedeutung der Stahlindustrie zum Ausdruck, die für viele Industrien die Grundstoffe herstellt. Das Gesetz sei eine klare Botschaft an die Importeure und Exporteure von chinesischem Stahl.
Wie steht die Türkei gegenwärtig bei der Stahlproduktion im internationalen Vergleich da? Der TÇÜD -Lagebericht 2013 stellt einen Rückgang fest. Als Ursachen dafür werden immer geringere Preisdifferenzen zwischen unverarbeitetem Stahl und Fertigprodukten, Streiks, Probleme bei der Energieversorgung und ein schrumpfender Weltmarkt angegeben. Im Jahr 2013 fiel die Produktion gegenüber dem Vorjahr um 3,4% auf 34,65 Mio. Tonnen. Bei Blockstahl betrug der Rückgang 2,8% (26,3 Mio. Tonnen) und bei Brammen 5,3% (8,36 Mio. Tonnen).
Der Weltstahlverband (Worldsteel) stellte für das Vorjahr einen Anstieg in der weltweiten Stahlproduktion um 3,6% auf 1,61 Mrd. Tonnen fest. Wie in vielen anderen Industrien auch steht China global an 1. Stelle. Mit 785,8 Mio. Tonnen Rohstahl, 7,5% mehr als 2012, entfiel fast die Hälfte der Weltproduktion auf das Land. Weit abgeschlagen an zweiter Stelle kommt Japan mit 110,8 Mio. Tonnen. Deutschland, Europas größter Produzent, stellte 42,6 Mio. Tonnen her, gefolgt von der Türkei mit 34,6 Mio. Tonnen.
Die türkische Stahlindustrie erfüllte in der ersten Jahreshälfte 2014 die in sie gesetzten Erwartungen nicht. Dr. Yayan nannte als Hauptgrund dafür die Krisen im unmittelbaren Umfeld des Landes. Im Jahr 2013, während einer Phase relativer Stabilität im Irak, habe man 2,72 Mio. Tonnen im Wert von 2,15 Mrd. USD in das Nachbarland exportiert. Damit sei der Irak zum größten Exportmarkt der Türkei für Stahl aufgestiegen. Mitte diesen Jahres sei dann der Export regelrecht eingebrochen. Im Juni wurden nur noch 112.000 Tonnen dorthin ausgeführt; 42% weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahrs. Die Zahlen für den Juli sind noch dramatischer: 80% weniger als im Vorjahresmonat.
Die Erhöhung der Zollsätze für Importstahl wird bis Ende 2014 die ersten Ergebnisse zeigen. Die Stahlindustrie hofft für das Jahresende auf gute Nachrichten. (Übersetzung: Dr. Uwe Fiedeldei)